27. Mai 2021 Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten

Parkett Klicken oder Kleben? | Room Up

Bei der Planung des richtigen Bodenbelags stößt man heutzutage auf eine enorme Auswahl an natürlichen Materialien wie Holz oder Kork, aber auch auf Vollvinyl, PVC oder moderne Verbundmaterialien. Ist die Entscheidung auf einen Holzfußboden gefallen, kann man zumindest bei Mehrschicht-Parkett (im Gegensatz zu Massivholzdielen) die Parkett Verlegeart den jeweiligen Raumbedingungen und persönlichen Präferenzen anpassen. Bodenbeläge aus Echtholz – wie eben ein Parkettboden – sind für Wohnbereiche ein ideales Produkt, welche das Raumklima regulieren und zudem ihren rustikalen Charme gegenüber jedem Interieur durchzusetzen vermögen. Parkett schwimmend verlegen oder vollflächig verkleben? Dieser Frage gehen wir durch die Erläuterung der Vor- und Nachteile beider Verlegmethoden auf den Grund. Der vorletzte Punkt behandelt einen tabellarischen Vergleich. Den Abschluss bildet ein Fazit, dass auch als kleine Entscheidungshilfe für die Parkettverlegung fungieren soll.

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1. Parkett klicken – schwimmende Verlegung

Durch das Ineinander-Klicken mithilfe moderner Nut- & Feder-Verbindungen, welche man auch als „Fold Down“ Klicksysteme bezeichnet, ist es möglich Parkett Dielen schnell und effizient miteinander zu verbinden. Die Klickverbindungen heutzutage garantieren eine formschlüssige, passgenaue und zugfeste Verbindung der Dielenreihen, womit sich relativ schnell große Flächen verlegen lassen. Diese Verlegeart kommt vor allem DIY- („Do it yourself“) Handwerkern entgegen. Zur Verlegung wird meist eine Trittschalldämmung, sowie bei mineralischen Untergründen wie Estrich oder Beton eine PE-Folie als Dampfsperre benötigt.

Parkett Klicken Vorteile    

  • auch für ungeübte Heimwerker geeignet
  • einfacher Dielenaustausch und Rückbau
  • geringere Vorbereitung des Unterbodens
  • Verlegung über alten Dielen und Fliesen möglich
  • insgesamt geringere Kosten als bei der Verklebung
  • wohnfertig geöltes / lackiertes Parkett sofort begehbar

Nachteile sind eine geringere Wärmeleitfähigkeit der Fußbodenheizung, welche aufgrund von Hohlräumen und Lufteinschlüssen die Wärme nicht ganz so gut überträgt, wie bei vollflächig verklebtem Parkett. Außerdem schwingt und federt die Konstruktion trotz Trittschalldämmung mehr, als ein verklebter Parkettboden, weshalb die Raumakustik und die Reduktion des Trittschalls zwischen zwei Stockwerken weniger gut sind, als bei der Verlegung von Parkettdielen in ein Klebebett. Bei großen Schwankungen der Raumtemperatur, der einseitigen Belastung mit schweren Gegenständen wie Küchenzeilen oder hoher Sonneneinstrahlung (z.B. bei bodentiefen Fenstern), ist stets auf ausreichenden Dehnungsabstand zu Wänden zu achten, da das schwimmend verlegte Parkett viel „arbeitet“.

Schnell & effizient – Parkett mit Klicksystem

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2. Parkett kleben – vollflächige Verklebung

Wie der Name bereits andeutet, sollte eine Verklebung immer vollflächig durchgeführt werden. Hierzu ist auch eine sorgfältige Vorbereitung des Unterbodens notwendig, damit sowohl das spätere Klebebett gut vorgezogen werden kann, aber auch um tangentiale oder radiale Spannungen durch Ungenauigkeiten nicht in die Gesamtkonstruktion mit ein zu verkleben. Von daher muss bei der Parkett Verklebung pedantisch auf einen ebenen, sauberen, trockenen und tragfähigen Untergrund geachtet werden. Im Gesamtergebnis ist diese Verlegart allerdings hervorragend wärmeleitend, was bei der Verlegung über Warmwasser-Fußbodenheizungen ideal ist – durch das Klebebett entstehen keine Hohlräume und Lufteinschlüsse. Hierdurch wird auch das Federn und Mitschwingen der Konstruktion verhindert, was eine angenehme und komfortable Raumakustik gewährleistet. Weil die Fugen durch den Parkettkleber gut abgedichtet werden, ist diese Verlegevariante auch in Feuchträumen vorzuziehen. Generell sollte man aber die Verlegung von Parkettböden in Feuchträumen wie Küche und Bad vermeiden, weil Holz als Naturprodukt schnell aufquellen kann.

Parkett Kleben Vorteile    

  • super Raumakustik
  • gute Wärmeleitung über Fußbodenheizungen
  • dehnt sich weniger aus bei Sonneneinstrahlung
  • größere Flächen bereichsübergreifend verlegbar
  • weniger Risse & Verschleiß bei schwankendem Raumklima

Als Nachteile der vollflächigen Verklebung sind in erster Linie der Zeitaufwand und die Kosten zu nennen. Meistens lässt man aufgrund der Schwierigkeit dieser Verlegemethode das Fertigparkett von erfahrenen Handwerkern verlegen, weil das geradlinige und abschnittsweise Vorziehen eines Klebebetts viel Aufmerksamkeit erfordert. Auch müssen Trocknungs- und Ablüftezeit des Klebstoffes beachtet werden. Insbesondere wegen der langen Trocknungszeit von meist mehr als 24 Stunden, auf welche unter Umständen noch die Zeit für die Ersteinpflege des Holzbodens hinzuaddiert werden muss, ist die Verklebung zeitaufwändiger als die schwimmende Verlegevariante. Wir raten daher jungen Menschen oder in Mietverhältnissen von dieser Verlegung ab.

Sitzt bombenfest – ein verklebtes Parkett

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3. Vergleich der Verlegemethoden

Um euch einen guten Überblick zu verschaffen, haben wir individuelle Empfehlungen definiert, wonach entweder die schwimmende Parkettboden-Verlegung, oder die vollflächige Verlegung zu bevorzugen ist. Wie man die einzelnen Kriterien gewichtet, obliegt dem persönlichen Geschmack oder den Rahmenbedingungen des Verlegeortes. Die Kombination von beiden Verlegungen erfolgt meist beim Übergang zu Feuchträumen oder Nassbereichen, sofern das Parkett im gesamten Haushalt verlegt wird. Modernes Mehrschicht-Parkett wie zum Beispiel das Classic 3060 von Parador oder die Boston Landhausdielen von Thede & Witte sind für beide Varianten zugelassen.

Vorteile & Nachteile der Parkett Verlegeweisen

Tabelle zum Vergleich der Parkettboden Verlegeweisen

4. Fazit

Wer nicht plant in nächster Zeit umzuziehen, keine Kosten scheut und vor allem von den besseren Ergebnissen in Bezug auf Raumakustik und Wärmeleitfähigkeit seines Parkettbodens profitieren möchte, der sollte seinen Echtholzfußboden definitiv verkleben (lassen). Auch ist für den seltenen Fall einer Verlegung von Mehrschicht-Parkett in Feuchträumen diese Verlegeart zwingend erforderlich.

Die schwimmende Verlegung mit Klick-Verbindung ist für diejenigen geeignet, welche die Verlegung unter Umständen selbst durchführen möchten, ohne sich lange und intensiv darauf vorzubereiten. Auch sollte man die Klick-Verlegung bei alten Fliesen und leicht unebenen Untergründen bevorzugen. Hier gilt es allerdings, auf ausreichend Wandabstand zu achten und Dehnungsfugen an den richtigen Stellen zu platzieren.

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Lucas Wenzel

Online Marketing Manager

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