HARO Corkett – Korkboden Test | Room Up
Der Korkboden Haro Corkett besitzt eine Vielzahl an positiven Eigenschaften. Der Korkboden ist äußerst nachhaltig produziert, mit dem „Blauen Engel“ Umwelt-Label ausgezeichnet und daher auch umweltfreundlich und emissionsarm. Die Verwendung des Rohstoffs Kork ist umso umweltfreundlicher, da keine Bäume gefällt werden müssen. So wird lediglich die Rinde der Bäume, meist von Korkeichen, abgeschält, die sich darauffolgend wieder neu bildet und regeneriert.
Der Haro Corkett ist ein wohngesunder und pflegeleichter Korkboden, welcher das Raumklima verbessert, da er überschüssige Feuchtigkeit aus der Raumluft zieht und diese bei Bedarf wieder abgibt. Des Weiteren ist es durch das elastische und rückfedernde Material sehr angenehm, auf dem Boden Barfuß zu laufen oder für Kinder auf diesem zu spielen. Auch ist der Korkfußboden für die fußwarme Eigenschaft bekannt, der dem Boden eine gewisse Wärme verleiht. Dank der vielen positiven Eigenschaften wird der Haro Corkett als ein Bodenbelag für die gesamte Wohnung beschrieben. Auch erhält der Boden die Freigabe zur Nutzung im leichten gewerblichen Gebrauch, wie zum Beispiel in wenig frequentierten Bereichen wie kleinen Cafés oder Boutiquen. Ausgenommen sind die Arteo XL Dielen, welche Nutzungsklasse 33 besitzen.
Um die Robustheit und das Verhalten des Korkfußbodens bei alltäglichem Gebrauch zu testen, haben wir den Haro Corkett sechs verschiedenen Tests unterzogen.
Als erstes unterziehen wir den Boden einem Falltest, in dem wir eine Mineralwasserflasche aus ca. 1,5 Metern auf den Boden aufprallen lassen. Als zweites überprüfen wir seine Strapazierfähigkeit in puncto Abriebfestigkeit mit Hilfe von grobem Schmirgelpapier, was wir auf der Nutzschicht verreiben. Beim dritten Test prüfen wir die Kratzfestigkeit des Corketts mit Hilfe von Kieselsteinen. Anschließend werden wir die Stuhlrolleneignung mit einem Bürostuhl prüfen. Um herauszufinden, ob das Eindruckverhalten bei einem Korkboden wirklich so gut ist, unterziehen wir ihn im vorletzten Test einem Drucktest mithilfe eines Holzklotzes. Zu guter Letzt testen wir den Boden auf seine Fleckenbeständigkeit und sein Verhalten bei Kontakt mit Feuchtigkeit und stehendem Wasser. Hierzu lassen wir Kaffee 48 Stunden auf den Boden einwirken, um zu sehen, was danach mit der Oberfläche und den darunter liegenden Schichten geschieht.
1. Stoßbeständigkeit (Falltest mit Flasche)
Bei unserem ersten Test, dem Falltest, möchten wir einfach mal sehen was passiert, wenn eine Mineralwasserflasche aus Glas aus rund eineinhalb Meter Höhe auf den Boden fällt. Dieser Test simuliert eine Alltagssituation, welche definitiv häufiger vorkommen kann.
Korkboden Test auf Stoßbeständigkeit
Ergebnis: Die Flasche hat einen leichten Eindruck im Korkboden hinterlassen. Dieser ist aus der Entfernung jedoch schwer zu sehen. Lediglich beim genaueren Hinsehen, fällt der Eindruck auf. Die elastische Korkschicht dämpft Stöße echt gut ab, und das Rückstellverhalten kann bestehende Abdrücke langfristig geringfügig wiederherstellen.
2. Strapazierfähigkeit (Schmirgelpapier)
Bei unserem zweiten Test möchten wir die Nutzschicht auf ihren Abrieb testen. Genauer gesagt testen wir die permaDur-Versiegelung auf ihr Abnutzungsverhalten. Um die langfristige bzw. mehrjährige Abnutzung bei einer hohen Begeh-Frequenz zu simulieren, haben wir mittelgrobes Schmirgelpapier verwendet. Dieses haben wir einfach mal gleichmäßig und kreisförmig auf einer kleinen Stelle verrieben. Die Korngröße des Schleifpapiers simuliert des Weiteren auch einen Test der Mikro-Kratzfestigkeit der Acryl-Versiegelung.
Ergebnis: Die Nutzschicht ist nach dem Test sichtbar abgerieben, der Dekordruck hat den Test allerdings unbeschadet überstanden. Die Stelle, an der wir den Test durchgeführt haben, weist eine klare Farbveränderung durch den Abrieb auf. Bei einer zu hohen Frequentierung könnte sich daher im Laufe der Zeit ein leichter Abrieb, im Sinne einer Verminderung von Farbe und Glanz ergeben. Positiv ist jedoch, dass der Dekordruck unbeschadet geblieben ist, was für die Nutzschicht spricht.
Abrieb auf der Versiegelung des Haro Corkett
3. Kratzfestigkeit (Kieselsteine)
Beim nächsten Test, haben wir die Kratzfestigkeit des Haro Corkett Korkboden mit Hilfe von Kieselsteinen getestet. Diese haben wir mit dem Schuh verrieben und so eine ganz gewöhnliche Alltagssituation in Eingangsbereichen simuliert, wo durch Schuhe zahlreiche kleinere Partikel mit eingetragen werden.
Ergebnis: Auch hier zeigt der Boden keinerlei Gebrauchs-Spuren oder Kratzer nach dem Test. Gröbere Partikel mit stumpfen Kanten machen der Nutzschicht nichts aus. Bei Glasscherben könnten aber durchaus auch sichtbare Kratzer im Korkboden entstehen.
Kratzfestigkeit-Test der Korkboden Versiegelung
4. Stuhlrollentest (Bürostuhl)
Der vierte Test ist wieder ein ganz gewöhnlicher Alltagstest. So wollten wir mit dem Stuhlrollentest herausfinden, wie ein ganz normaler Bürostuhl mit Typ W Rollen auf dem Korkboden rollt
Ergebnis: Nach unserem Test lassen sich weder Druckstellen, noch Kratzer im Boden feststellen. Der Bürostuhl gleitet total angenehm über den Boden, auch an den Übergängen der Dielen. Die Gleitreibung erschien uns hier kaum fühlbar. Es waren keine Beeinträchtigungen zu spüren und so überrascht es auch nicht, dass der Hersteller den Corkett für die Nutzung mit Stuhlrollen freigibt.
5. Druckbeständigkeit (Holzklotz)
Bei unserem vorletzten Test, wollten wir herausfinden, wie groß die Druckbeständigkeit des Haro Corkett ist. Mit Hilfe eines Holzklotzes lässt sich ganz gut ein Tischbein oder ein Möbelfuß simulieren. Auf den Holzklotz haben wir mit einem Gabelstapler 10 Minuten lang Druck aufgebaut und den Klotz in den Boden gepresst. So konnten wir die Druck-Belastung durch ein hohes Gewicht sehr gut darstellen.
Test auf Resteindruck mit einem Holzklotz
Ergebnis: Nach den 10 Minuten lassen sich auf dem Haro Corkett keinerlei Druckstellen erkennen. Das elastische Korkmaterial in Kombination mit der HDF-Trägerplatte trägt vermutlich dazu bei, dass der Boden absolut druckbeständig für den Wohnbereich ist. Diesen kurzfristigen Drucktest hat der Boden auf jeden Fall bestanden.
6. Flecken & Feuchtigkeit (Kaffee-Test)
In unserem letzten Test prüfen wir die Fleckenbeständigkeit und das Verhalten gegenüber Feuchtigkeit bei dem Korkboden. Dies wollten wir mit Hilfe von Kaffee testen; wir haben mehrere Tassen Kaffee auf den Boden ausgeschüttet und einfach mal 48 Stunden einwirken lassen.
Ergebnis: Nach 48 Stunden Einwirkungszeit ist der Kaffee eingezogen und verdunstet. Der Boden hat starke Verfärbungen, die wir zu 95% mit Hilfe von klarem Wasser bereinigen konnten. Jedoch waren danach immer noch leichte Verfärbungen sichtbar. Auch nach der Reinigung mit einem gewöhnlichen Haushaltsreiniger und sogar mit der Nutzung eines Intensivreinigers für Kork und Parkett konnten die leichten Verfärbungen nicht mehr aus dem Boden entfernt werden.
Daher sollten verschüttete Flüssigkeiten wie Kaffee oder Rotwein auf jeden Fall direkt aufgewischt werden, um der Gefahr durch Verfärbungen direkt entgegenwirken zu können.
Die Flüssigkeit welche auf dem Boden stand, ist nach dem Test durch die Fugen bis ins in den Gegenzug (Kork-Trittschalldämmung) vorgedrungen. Die Trittschalldämmung hat sich im Zuge dessen auch verfärbt. Das Material ist jedoch nicht aufgequollen und bei den Klick-Verbindungen konnten keine Schäden festgestellt werden.
Unser Rat bei der Nutzung des Haro Corkett: Standwasser sollte dringend vermieden werden, von daher solltet ihr den Boden nicht in Feuchträumen verlegen.
Unser Fazit
Um euch die sechs verschiedenen Test zusammenzufassen, haben wir die Ergebnisse qualitativ in die Klassen ‚gut‘, ‚mittel‘ und ’schlecht‘ eingeteilt. Induktiv könnte man sagen, dass Korkfußböden nur in puncto Fleckenbeständigkeit und beim Eintrag von zu viel Feuchtigkeit schlecht abschneiden.