18. Juni 2019 Geschätzte Lesezeit: 9 Minuten

Vinylboden klicken oder kleben – Worin unterscheiden sich die Varianten?

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Vinylböden stehen momentan im Trend wie schon lange nicht mehr. Kaum ein Bodenbelag erfreut sich einer so wachsenden Beliebtheit wie der Vinylboden. Aufgrund seiner optisch und haptisch echt wirkenden Oberfläche ist er eine sehr gute Alternative zu Parkett oder Laminat. Neben der Wahl der Optik gilt es vorab des Kaufes zu klären, welche Verlegemethode am sinnvollsten ist. Bei der Verlegung von Vinylboden gibt es zwei unterschiedliche Arten zu unterscheiden; so kann ein Vinylboden entweder fest verklebt, oder mithilfe des Klicksystems schwimmend verlegt werden.

Häufig wird besonders die Variante der vollflächigen Verklebung bei größeren Flächen, oftmals in gewerblichen Objekten, zur Anwendung gebracht. Für den privaten Haushalt ist häufiger, aufgrund der einfacheren schwimmenden Verlegung per Klick-Mechanismus, die Klick-Variante in Gebrauch. Den genauen Unterschied dieser beiden Verlegearten aufzuzeigen und um zu verdeutlichen, was die Vor- und Nachteile der Verlegemethoden sind, thematisiert dieser Beitrag.

Vinylboden verkleben – die robustere Variante

Die feste Verklebung von Vinylboden bringt den Vorteil mit sich, dass so eine hervorragende Raumakustik ermöglicht wird und diese Alternative bei der Verwendung von Fußbodenheizungen vorteilhafter ist. Die feste Verbindung zum Untergrund gewährleistet eine höhere Wärmeleitfähigkeit, wodurch die Wärme aus dem Unterboden unmittelbarer übertragen werden kann. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Planken selbst unter großer Belastung nicht verrutschen können. Daher wird Vinylboden zum Verkleben auch in gewerblichen Objekten empfohlen, weil hierdurch dauerhaft eine hohe Zugfestigkeit gewährleistet wird.

Falls ihr Klebe-Vinyl in Feuchträumen verlegen möchtet, könnt ihr das ohne Bedenken machen. Klebe-Vinyl ist immer auch für Feuchträume zugelassen. Da das Vinyl direkt auf den Untergrund verklebt wird, ist der Einsatz einer Unterlage oder Dampfsperre zudem nicht notwendig.

Room Up Tipp: selbstklebendes Vinyl von Gerflor

Der Nachteil bei der zu verklebenden Variante ist, dass es sich bei dieser Verlegart um die teurere und zeitaufwendigere Verlege-Technik beim Vinylboden handelt. Oftmals wird die vollflächige Verklebung von einem spezialisierten Bodenleger durchgeführt, der auf die Ablüftungs- und Trocknungszeit des Klebstoffs Rücksicht nehmen muss. Besonders gründlich muss der Untergrund vorbereitet sein, der absolut eben sein muss, da Klebe-Vinyl (genau wie PVC) im Gegensatz zu einem Klick- oder Rigid-Vinyl selbst kleinere Unebenheiten nicht verzeiht, da sich diese durch die elastische Materialeigenschaft leicht durchtelegrafieren.

Alle Vorteile der Klebe-Variante

  • Boden kann sich nicht verziehen (fest fixiert)
  • Angenehme Raumakustik
  • Keine separate Unterlage erforderlich
  • Ideal bei bodentiefen Fenstern
  • Für hochfrequentierte Bereiche geeignet

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Die einfachere Klick-Variante beim Vinylboden

Beim Klicksystem hingegen ist die Verlegung für die meisten Hobby-Heimwerker überhaupt kein Problem mehr und so kann der Vinylboden ganz einfach selbst verlegt werden – „Do it Yourself“. Für einen geübten Heimwerker geht das Verlegen des Vinylbodens genauso zügig, wie beispielsweise bei einem Laminatboden. Ein Vinylboden mit Klickverbindung, besonders jedoch Multilayer Vinyl, verzeiht auch einen leicht unebenen Unterboden.

Der Boden kann bei der Verlegung mit einem Klick-System, im Unterschied zur verklebten Variante, auch direkt nach dem Verlegen betreten werden, da nichts aushärten muss. Des Weiteren bringt die schwimmende Verlegung den Vorteil mit sich, dass im Falle eines Auszuges oder Renovierungsarbeiten Klick Vinyl definitiv leichter entfernt werden kann (leichter Rückbau) – ideal bei einem Mietverhältnis. Klick Vinyl eignet sich ebenfalls zur Verlegung auf  Fußbodenheizungen. Bei der schwimmenden Variante ist die Wärmeleitfähigkeit des Bodens jedoch nicht ganz so gut wie bei der zu verklebenden Variante. Das liegt einfach daran, dass es zwischen Unterboden und Klick-Vinyl Hohlräume gibt, welche den „Wärmedurchlasswiderstand“ erhöhen. Zur Dämmung wird bei der schwimmenden Variante meist eine Dämmunterlage oder eine PE-Folie verwendet. So wird nicht nur der Trittschall, sondern auch die Akustik im Raum nachhaltig verbessert. Prinzipiell lässt sich ein Klick-Vinyl auch in einem Feuchtraum wie Küche oder Bad verlegen, allerdings solltet ihr die Herstellerangaben beachten, da diese teilweise variieren.

Alle Vorteile der Klick-Variante

  • Schnell und einfach
  • Leichter Rückbau oder Austausch von Planken möglich
  • Sofort nach dem Verlegen begeh- und möblierbar
  • Verzeiht leichte Unebenheiten von 2 – 3 mm pro Laufmeter

 

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Fazit:

Bei der Wahl der richtigen Verlegeart bei einem Vinylboden gibt es nicht „die eine“ Toplösung. So bringt jede Art der Verlegung seine Vor- und Nachteile mit sich. Daher sollte man für sich selbst abwägen, was die optimale Art der Verlegung bei einem Vinylboden ist. Auch bei der Wahl der Optik ist der Kunde nicht eingeschränkt, da die meisten Hersteller für beide Varianten Dekore in Holz-, Stein-, Beton- oder Korkoptiken anbieten – speziell Wineo oder ZIRO. Letztendlich wird es hauptsächlich darauf ankommen, für welchen Gebrauch der Boden verlegt wird. Die zu verklebende Variante ist deutlich strapazierfähiger und eignet sich daher mehr zur Verlegung im gewerblichen Bereich.

Ebenfalls interessant: Laminat vs. Klick-Vinyl

Lucas Wenzel

Online Marketing Manager

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Kommentare

Sisi Halles sagt:

Hallo Herr Wenzel,

Wir haben uns grundsätzlich für einen Vinylboden für das Wohnzimmer, Küche und Flur entschieden. Wir würden eine Variante der Klasse 25 oder 31 nehmen, da wir Haustiere haben und der Boden wirklich kratzfest sein sollte. Zudem scheint beim Vinylboden grundsätzlich die Akkustik besser zu sein bei z.B. Hundekrallen.
Im Wohnzimmer würden zudem auf Fußbodenheizung umstellen. Macht es unter den Umständen eher Sinn die Klick oder Verklebevariante zu nehmen? Sollte man hier in den einzelnen Räumen nochmal unterscheiden?

Vielen Dank

Lucas Wenzel sagt:

Sehr geehrter Herr Halles,

sowohl die Variante mit Klickverbindung (und separater Trittschalldämmung),
als auch die zu verklebende Variante sind bestens für Warmwasser-Fußbodenheizungen
im Bereich des Wohnzimmers geeignet.
Allerdings sollten Sie Abschätzen, ob es im Sommer zu intensiver Sonneinstrahlung
kommen kann. Hier empfiehlt sich dann die Klebe-Variante, damit sich das Vinyl
auch bei großen Temperaturschwankungen nicht aufwölbt. Allerdings ist der
Resteindruck durch Möbelfüße bei Klick-Vinyl geringer.

Innerhalb der Küche gilt es nur zu beachten, dass das Vinyl im Optimalfall
an schwere Gegenstände wie Küchenzeilen herangelegt wird. Sofern diese
draufgestellt werden und ein Gewicht von ca. 300 Kilogramm überschreiten,
sollte der Wandabstand auf der gegenüberliegenden Seite verdoppelt werden
(mithilfe von Distanzkeilen), damit sich das Vinyl gut einseitig ausdehnen kann.

Mfg Herr Wenzel 🙂

Frau Stein sagt:

Guten Tag, wir haben uns aufgrund vieler Empfehlungen für das Kleben des Vinylbodens entschieden. Leider hat der Handwerker viel zu viel Kleber benutzt. Der Kleber ist nach 5 Tagen immernoch nicht trocken und man spürt ein Einsinken beim Auftreten auf den Bodenbelag. Kann man das Ganze noch irgendwie retten? Hätten Sie vielleicht einen Tipp?

Hallo Frau Stein,

hier würde ich Ihnen empfehlen, den Hersteller des Klebers zu kontaktieren. Es kann sein das der Kleber noch aushärtet, aber auch kann es sein, dass der Belag wieder komplett entfernt werden muss. Wenn es ein Handwerker war, würde ich diesen ebenfalls zur Behebung des Problems kontaktieren. Er muss eigentlich die falsche Verklebung ausbessern.

Viel Erfolg und liebe Grüße

Joachim Hussing sagt:

Vielen Dank für die Informationen zum Anklicken und Verkleben von Vinyl-Bodenbelägen. Ich bin daran interessiert, den Boden in meinem Wohnzimmer zu verlegen. Ich werde mit einem Bauunternehmer über das Spachteln des Fußbodens sprechen.

Lucas Wenzel sagt:

Sehr geehrter Herr Hussing,

Sie meinen sicherlich Ihren mineralischen Unterboden, denen Sie durch das Ausspachteln planeben machen wollen.
Vinyl zum Klicken verträgt meist Unebenheiten von ca. 2-3 mm pro Laufmeter.

Mfg, Room Up

Theo Schumacher sagt:

Danke für den Beitrag zum Thema Vinylboden. Ich bin schon länger auf der Suche nach weiteren Informationen hierzu. Dieser Artikel wird mir helfen, die richtige Entscheidung zu treffen.

Uwe Langfinger sagt:

Hallo,
Ich würde im Badezimmer gerne Klick-Vinyl auf alten Fliesen verlegen, befürchte aber ein durchdringen von Wasser das ja doch mal auf den Boden läuft und unter dem Vinyl zu schimmeln droht, aus diesem Grund möchte ich ihn kleben…ist dies möglich?
Vielen Dank und im Voraus
Grüße Uwe

Lucas Wenzel sagt:

Sehr geehrter Herr Langfinger,

eine Verklebung des Vollvinyls zum Klicken ist zwar möglich, aber nicht notwendig.
Normalerweise langt es, den Vinylboden vollflächig zu versiegeln
und für einen fugendichten Wandabschluss mit Silikon und Rundschnur zu sorgen.

Sofern Sie sich für die Verklebung des Klick-Vinyls entscheiden,
sollten die Fliesen eben ausspachteln. Dies ist vonnöten,
weil der Kleber einen porösen Untergrund benötigt, um besser anzutrocknen.
Außerdem müssen Sie so nicht die Höhendifferenz der Fliesenfugen beachten.

Mfg,

Room Up

Nora sagt:

Gut zu wissen, dass Klick Vinyl zur Verlegung auf Fußbodenheizungen geeignet ist. Ich plane mein neues Haus. Ich werde definitiv eine Fußbodenheizung installieren und möchte mich für einen passenden Boden entscheiden. Vinyl klingt definitiv gut zu sein! Danke für den Beitrag!

Kubis sagt:

Hallo!
Ich habe eine Frage zum Klickvinyl. Darf ich Klickvinyl nicht schwimmend verlegen sondern fest verkleben?
MfG
Kubis

Christian Stalf sagt:

Hallo Kubis,

selbstverständlich kannst du Klick Vinyl ganz normal schwimmend verlegen. Klick Vinyl wird immer schwimmend verlegt, da es eine Klick-Verbindung hat. Vinyl zur Verklebung besitzt im Gegensatz dazu keine Klick-Verbindung.

Beste Grüße