Multilayer Vinyl Vorteile & Nachteile | Room Up
Zeitgemäß, selbstbewusst, stilsicher – moderne HDF-Vinylböden punkten durch die Kombination aus Formstabilität und Elastizität. Wie der Name schon sagt, ist in diesem mehrschichtig aufgebauten Vinylboden eine HDF-Trägerplatte als Kernstück integriert, welche für stabile Klickverbindungen und einen druckfesten Gesamtaufbau sorgt. Bekannte Multilayer Vinylböden sind zum Beispiel der Wineo 400, der Topsilence Design von Gerflor oder auch der Wood Go von Wicanders Amorim. Neben dem allgemeinen Aufbau und den Vorteilen von Multilayer-Vinyl wollen wir euch in diesem Magazinbeitrag auch die Nachteile von Vinyl-Laminat zeigen und im Fazit eine generelle Empfehlung für HDF-Vinyl aussprechen. Viel Spaß!
1. Aufbau & allgemeine Infos über HDF-Vinyl
Der grundlegende Unterschied im Aufbau zwischen einem Vollvinyl zum Klicken oder Kleben und einem Multilayer-Vinyl ist die Gesamtstärke. Dadurch, dass sich der Vinylträger über einer HDF-Trägerplatte befindet, ist Multilayer-Vinyl im Durchschnitt 10-12 mm stark, wohingegen Klick- oder Rigid-Vinyl meist nur auf eine Gesamtstärke von 4-6 mm kommt. Darüber hinaus befindet sich unterhalb der Trägerplatte in den meisten HDF-Vinylböden noch eine integrierte Trittschalldämmung; hierfür wird meistens Kork als Material verwendet. Durch den höheren Gesamtaufbau besitzt Multilayer-Vinyl auch einen höheren Wärmedurchlasswiderstand, als Rigid-Vinyl oder Vollvinylböden, was bei dem Einsatz über Fußbodenheizungen allerdings überhaupt keine Probleme bereitet.
Vergleich: Gesamtaufbau Multilayer-Vinyl & Vollvinyl
2. Vorteile von Multilayer-Vinylböden
Durch den druckfesten und formstabilen HDF-Träger können sich Möbelfüße und andere Gegenstände weniger leicht in der Vinyl-Grundschicht abzeichnen, weil durch die harte Holzfaserplatte ein geringerer Resteindruck gewährleistet wird. Darüber hinaus dehnt sich diese unter Sonnenlicht und UV-Strahlung weniger aus, als PVC oder Vollvinyl. Kein Wunder also, dass die Verlegung von HDF-Vinyl bei bodentiefen Fenstern empfohlen wird. Für Wintergärten ist ein Multilayer, also ein Vinyl auf HDF-Träger, grundsätzlich nicht freigegeben und auch wir raten dringend davon ab. Die größere Gesamtstärke ermöglicht zudem den Einsatz stabilerer Klick-Verbindungen, welche weniger leicht brechen, sollte sich der Boden geringfügig aufwölben. Generell ist ein Vinyl-Laminat auf HDF-Trägerplatte ein kratzfester Bodenbelag und hier mit einem klassischen Laminatboden zu vergleichen; mit dem Unterschied, dass HDF-Vinyl auch im Winter nie auskühlt und ein fußwarmer sowie gelenkschonender Boden ist.
Sowohl HDF-Vinyl, als auch (Semi-)Rigid-Vinyl ermöglichen die Verlegung über leicht unebenen Untergründen oder vorhandenen Altbelägen wie Fliesen. Durch den dimensionsstabilen Träger können sich Fugen alter Fliesen nicht in der Oberfläche abzeichnen. Diese Besonderheit wird auch als „Tele-Stop-Funktion“ bezeichnet. Zuletzt ist die meist integrierte Trittschalldämmung aus Kork zu erwähnen, welche eine separate Dämmunterlage überflüssig macht, für eine angenehme Raumakustik sorgt und dem Boden ein rückfederndes Verhalten gibt – ideal für Kinder oder Senioren. Selbstverständlich ist auch ein mehrschichtig aufgebautes Vinyl auf Emissionsobergrenzen geprüft und frei von schädlichen Weichmachern.
Empfehlung: Multilayer-Vinyl in Fliesenoptik
3. Welche Nachteile hat Vinyl-Laminat?
Durch das ausgeprägte Quell- und Schwindverhalten der HDF-Trägerplatte nimmt diese Feuchtigkeit aus der Raumluft auf und kann unter der Einwirkung von Standwasser aufquellen. In Feuchträumen, welch unter hoher Nässeeinwirkung stehen, wie zum Beispiel Badezimmer oder Dusche, kann ein Multilayer Vinyl daher nicht verlegt werden. Zu groß wäre hier die Gefahr des Aufquellens und der Schimmelbildung. Lediglich in der Küche oder im Gäste-WC können moderne Multilayer-Vinylböden dank ihrem Kantenquellschutz (versiegelte Klickverbindungen) eingesetzt werden, da Spritzwasser in diesen Bereichen nicht durch die Fugen gerät. Durch die für Feuchtigkeit anfällige Trägerplatte muss ein Vinyl-Laminatboden auch immer vor aufsteigender Feuchtigkeit aus mineralischen Unterböden geschützt werden. Hierbei ist die Verlegung einer PE-Folie als Dampfbremse also zwingend erforderlich.
Durch die höhere Gesamtstärke des Bodens müssen bei der Verlegung über fest verlegten, vorhandenen Altbelägen eventuell Türen und Zargen von Türen gekürzt werden. Ein Rigid-Vinyl wäre hier die „renovierungsfreundlichere“ Variante, allerdings auf Kosten der Elastizität und gelenkschonenden Eigenschaften von HDF-Vinyl.
4. Fazit
Wer einen komfortablen Bodenbelag mit einer guten Raumakustik zu einem günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis sucht, der ist mit einem Multilayer Vinylboden sehr gut beraten. Vor allem die Kombination aus fußwarmer und elastischer Vinyl-Oberfläche mit einem formstabilen Holzfaserkern überzeugt in Wohnbereichen. Für Nasszellen und Badezimmer bieten viele Hersteller das passende Dekor auch als Klick-Vinyl oder Klebe-Vinyl an. Der Aufwand zur Verlegung bzw. zur Pflege und Instandhaltung ist bei Klick-Vinyl jedoch geringer.